Frya Fresena´s Mushu

28.10.1998 - 24.08.2009 (Lymphosarkom)

Gesundheit: HD A

Ausbildung: BH, AD, OB1, OB2, OB3

 

Jeder Hund für sich ist mit seinem individuellen Charakter und seinen persönlichen Merkmalen sicherlich etwas ganz Besonderes, trotzdem gibt es vielleicht einzelne Tiere die aus verschiedenen Gründen eine etwas herausragende Bedeutung für uns haben.

Für mich ist Mushu dieser ganz besondere Hund gewesen. Als Familienhund nach dem frühen Tod unseres ersten Briards zu uns gekommen, begleitete er mich, als ich aus meinem Elternhaus auszog und unser Wohnort fortan am anderen Ende Deutschlands lag, und während vieler wichtiger Lebensabschnitte vom letzten Schuljahr über Ausbildung und Studienzeit bis hin zum Berufseinstieg.

Mushu hatte so seine Fehlerchen, aber er hatte auch viele Stärken und war einfach ein toller Hund, der sich über die Jahre eine kleine „Fangemeinde“ zulegte. „Mushu“ wie der kleine rote Drache aus dem Disneyfilm „Mulan“ – von Anfang an wurde ich fast ausschließlich positiv auf diesen Hund angesprochen. Im Lauf der Jahre begegneten uns immer wieder Leute, die mir beschrieben, dass dieser Hund ihr aus bisherigen Erfahrungen negativ geprägtes Bild des Briards positiv verändert hätte. Das sagt schon eine ganze Menge über einen Hund, der mindestens für mich etwas ganz Besonderes war und mein Leben sicherlich mit geprägt hat.

Mushu war für einen Briardrüden außerordentlich verträglich mit Artgenossen und hat mir damit klar gezeigt, was diesbezüglich möglich ist – auch für einen Briard. Die rassetypisch vorhandene Distanz gegenüber Fremdpersonen war bei ihm deutlich ausgeprägt und häufig von Unsicherheit begleitet.

Über die Jahre lernte er allerdings, sich dennoch angemessen zu verhalten, so dass viele, die den Hund nicht sehr genau kannten, diese Unsicherheit für völlig unvorstellbar hielten, da sie Mushu als gelassen, souverän und durchaus auch kontaktfreudig erleben durften. Unklar bleibt dabei für mich, inwieweit dieses Verhalten nicht auch auf eine Schilddrüsenunterfunktion zurückzuführen war,  an der er erkrankt war und die häufig mit einer geringeren Stresstoleranz, Belastbarkeit und Konzentrationsfähigkeit einhergeht.

Mushu war ein recht temperamentvoller Hund mit einer immensen Arbeitsfreude. Er ließ sich für nahezu alles begeistern und war eigentlich zu jeder Schandtat bereit, hauptsache, er durfte etwas mit mir unternehmen. Für ein bisschen Arbeit auf dem Hundeplatz hätte er bereitwillig jeden Spaziergang sausen lassen. Über Mushu kam ich erstmals ernsthaft mit Hundesport in Berührung, lernte Turnierhundesport, Rettungshundearbeit, Obedience und Ansatzweise Agility kennen und lernte letztlich viele Dinge über Verhalten und Ausbildung von Hunden und die Arbeit mit ihnen.

Wir blieben recht schnell beim Obedience hängen, erlebten die Anfangsphase dieser Sportart in Deutschland und arbeiteten uns bis in Klasse 3 vor. Nicht immer so erfolgreich wie erhofft, aber immer mit einem begeistert arbeitenden Hund, der auch hier mit seiner Ausstrahlung nicht selten zum Publikumsliebling wurde, auch wenn er mit irgendwelchen Clownereien gerade die Prüfung vergeigt hatte. Als der Hund mit der „Schweinerolle“ hatte er schnell seinen Ruf weg.

Es gäbe sicher noch viel zu erzählen zu diesem Hund. Ich bin froh, dass er wenigstens für zwei Jahre das große Vorbild für meinen ersten Schapendoes sein konnte, und ich glaube, Caatje hat doch so manches von ihm gelernt und mitgenommen.

Mushu starb mit knapp 11 Jahren ebenfalls an einem Lymphosarkom und hinterlässt für mich bis heute ein großes Loch.

Mushu mit Caatje im Juni 2009